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Gedanken zu Weihnachten


                                                                 Jedes          Jahr         wird         unser

                                                                 weihnachtliches Glück allzu schnell
                                                                 durch Nachrichten vom Unheil in

                                                                 der Welt gestört. Unser Glaube
                                                                 beantwortet dieses Phänomen mit
                                                                 der Ostergeschichte.


                                                                 Gehören         Sie      auch       zu      den
                                                                 Menschen, die den ganzen Advent

                                                                 schon               dem               Moment
                                                                 entgegenfiebern,            in     dem        an

                                                                 Heiligabend  die  Lichter  in  der
                                                                 Kirche  ausgehen  und  die  ersten

                                                                 Töne  von  Stille  Nacht  erklingen?
                                                                 Dieser  Moment  spricht  eine  tiefe

                                                                 Sehnsucht in uns an: Dass die Welt
                                                                 heil  sein  möge,  unser  Leben

                                                                 lächelnd und lieblich wie das Kind
                                                                 in  der  Krippe.  Leider  sehen  wir

       täglich in den Nachrichten, dass dies nicht der Fall ist, und auch in unserem
       eigenen Leben erfahren wir oft das Gegenteil.


       Schauen wir die Geschichte vom holden Knaben im lockigen Haar etwas
       genauer an: Schon der Beginn, der uns oft so romantisch erscheint, ist nicht

       nur wunderbar. Der Stall und die Krippe waren die Notlösung für eine Familie,
       die bald danach bereits auf der Flucht war. Das göttliche Kind hatte keinen

       einfachen Start und macht zutiefst menschliche Erfahrungen, die sich durch
       sein  ganzes  Leben  ziehen:  Jesus  wurde  von  vielen  Menschen  nicht

       verstanden.  Er  tat  Gutes,  aber  ihm  wurde  dafür  misstraut.  Und  auch  den
       Schluss  kennen  wir:  Jesus  wurde  verurteilt,  misshandelt,  von  seinen

       Freunden verlassen, getötet. So endet zunächst die Geschichte des holden
       Knaben im lockigen Haar.


       Als Christen glauben wir, dass in diesem Kind Gott auf die Welt gekommen
       ist. Es waren genau diese menschlichen Erfahrungen, die er machen wollte,
       und die wir heute noch kennen. Heute heißen sie vielleicht Ebola, Terror,

       Flucht und immer noch: Misstrauen, Streit, Tod.

       Wenn wir an Weihnachten das Baby Jesus feiern, dann tun wir das nur, weil

       wir seine weitere Geschichte kennen. Erst mit dieser Geschichte wird unser
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