Page 7 - Herbst 2021
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Ewiges Gebet
Die eucharistische
Anbetung ist quasi eine
Verlängerung des Ge-
bets nach dem Komm-
unionempfang: ein Mo-
ment der persönlichen
Beziehung zu Christus,
der im eucharistischen
Brot gegenwärtig ist; ein
Ort, an dem manches
von dem nachklingen
kann, was die Eucha-
ristiefeier anstößt; ein
Christusgebet, das ge-
prägt ist von Dank und
Bitte.
Die ausgestellte Mon-
stranz, in der das
eucharistische Brot sicht-
bar ist, verweist auf den engen Zusammenhang zur Feier der Eucharistie und
macht die Gegenwart Jesu Christi besonders bewusst. In den Bistümern gibt
es das so genannte „Ewige Gebet" bzw. die „Ewige Anbetung": Gemeinden
und Gemeinschaften verpflichten sich je einen Tag im Jahr zu durchgehender
eucharistischer Anbetung. Die Nachtstunden übernehmen meist
Klostergemeinschaften, so dass ein unablässiger Gebetsstrom die ganze
Diözese durchzieht.
Das Ewige Gebet hat seine Wurzeln im „Vierzigstündigen Gebet", das seit
der frühen Kirche die Grabesruhe des Herrn begleitete und von
Gründonnerstag nach der Messe vom letzten Abendmahl bis
Karsamstagabend gehalten wurde. Im 16. Jahrhundert verbreitete sich dann
das Ewige Gebet, zunächst organisiert als jährlich neu beginnender, alle
Kirchen einer Stadt oder Region erfassender Gebetszyklus.
Weil die Anbetung vor dem eucharistischen Brot untrennbar mit der
Eucharistiefeier zusammenhängt und aus ihr hervorgeht, beginnt der
jährliche Bettag in den Gemeinden mit der Messfeier. Im weiteren Verlauf
gibt es gestaltete und stille Gebetszeiten sowie zum Abschluss eine
eucharistische Andacht oder Vesper.
Text: www.herder.de/gd/lexikon/ewiges-gebet/ ; Bild: Sarah Frank, Factum/ADP In: Pfarrbriefservice.de